Südafrika 08/2013, 6 Camps mit Mietwagen

Und wieder ging es nach Afrika. Pünktlich starteten wir am 17.8.2014 nach Johannesburg, um dann von dort mit einem Inlandsflug weiter nach Hoidspruit zu fliegen. Hier stand unser Mietwagen bereit. Da wir nicht, wie in Namibia, eine Rundreise von mehreren tausend Kilometer geplant hatten, waren wir der Meinung: Es genügt ein Kleinwagen. Ein kleiner Irrtum, wie sich später herausstellen sollte. Aber dennoch, es passten beider Koffer rein und die hinteren Sitzen waren auch noch frei. Nach Austausch unseres Navi, das wollte nicht so recht, ging es endlich los. Unser 1. Ziel war das Hamilton Safari Camp. Dazu sind wir in den Krüger gefahren und haben das Camp gerade so um 16 Uhr erreicht. Unterwegs gibt es ja soviel zu sehen. Das Camp besteht aus nur 6 Zelten, die über Holzstege erreichbar sind. Es ist im Kolonialstil geschmackvoll eingerichtet. Von der Badewanne aus hat man einen herrlichen Blick auf den Fluss. Riesige Haufen unter den Holzstegen zeugen davon, dass hier regelmäßig Elefanten vorbei schauen. Es ging in gewohnter Manier 2x am Tag auf Pirschfahrt. Löwen, Nashörner, Büffel und natürlich unzählige Antilopen, sowie Zebras und Wasserböcke waren täglich zu sehen. Ein Erlebnis war, die Beobachtung eine Herde Säbelantilopen. Diese Antilopenart ist sehr selten geworden und deshalb etwas ganz Besonders.

Als nächstes stand das Motswari Camp auf dem Plan. Das Camp, liegt im Timbavati Game Reserve und grenzt direkt an den Krüger Park. Die Unterkünfte sind gemütlich eingerichtete Rondalows. Das Frühstück wird auf der Terasse mit Blick in die Wildnis serviert und abends trifft man sich in einer typisch afrikanischen Boma. Klasse ist hier, dass zum Dinner die anderen Gäste von Jeep und unser Guide am gleichen Tisch Platz finden. So kommt es zu tollen Gesprächen und persönlichen Kontakten. Schön war auch, dass Bier, Hauswein und Softtrinks bereits im Preis enthalten waren. Chad, unser Guide, ist ein ausgezeichneter Fotograf und versteht es deshalb, den Jeep in die richtige Position zu lenken, um optimale Bilder schießen zu können. Mit ihm haben wir jeden Tag Löwen, Leoparden, einen Geparden und Nashörner gesehen. 3 Hyänen zerlegten die Reste eines alten Wasserbocks. Das stank nicht nur zum Himmel, es knackte auch gewaltig. Ein Leopard hatte ein Warzenschwein gejagt und war dabei, es in einem Baum zu schleppen. Am Abend, im Scheinwerferlicht, wieder ein Leo im Baum, der sein Impala verspeiste. Die Leopardenpopulation scheint hier besonders hoch zu sein, so dass diese sogar nachts durchs Camp streiften. Was am Morgen direkt vor unserer Tür durch entsprechende Spuren im Sand zu sehen war.

Weiter führte uns unsere Tour zum Sabi Sand Reservat, in dem das Umkumbe-Camp lag. Tja, und da war das Problem mit unserem Kleinwagen. Wir hatten das falsche Gate angesteuert. Dort sagte man uns, dass wir mit diesem, nicht geländegängigem Fahrzeug, nicht passieren dürfen. Und so mussten wir den ganzen beschwerlichen Weg, teilweise über Schotterpisten, wieder zurück und waren erst vor Einbruch der Dunkelheit an Ort und Stelle. Umkumbe (in der Zulu-Sprache übrigens „Nashorn“) liegt direkt am Fluss, dem Sand River. Abends grasten hier Elefanten und Büffel. Das Camp selbst hatte nicht Besonders zu bieten, außer vielleicht unser Zimmer. Es war das Einzige dieser Art. Was wir im Vorfeld nicht wussten, dass es keine Konzession für das Einfahren in das Sabi Sabi Gebiet gibt. Dort sind die Preise so hoch, dass man für eine Übernachtung gut mal 1000,00 Euro zahlt, und das pro Person! Aber gut, da es keine Zäune zwischen den einzelnen Gebieten gibt, gibt es auch keine Grenzen für die Tiere. Das genau war unsere große Hoffnung. Die Ranger erwiesen sich als 2 Rangerinnen. Die jungen Frauen waren nett und sind praktisch Mädchen für alles. Vom Essen machen, abends die Bar, bis hin zur Gästebetreuung und natürlich die Durchführung der Gamedrives, alles war dabei. Gemäß dem Namen „Umkumbe“, gab es täglich Nashörner zu sehen. Eines Morgens, während der üblichen Kaffeepause, hieß es plötzlich: Zwei Leoparden in sichtweite, auf 4 Uhr. Sofort sprangen alle in den Jeep. Es wurde alles stehen und liegen gelassen. Wir fuhren den beiden Leoparden hinterher und konnten ausgiebig das Werben des Weibchen um die Gunst des Katers beobachten. Es war eine Augenweide.

Eine brenzliche Situation hat uns gelehrt, dass man auch vor Elefanten riesigen Respekt haben sollte. Eine große Herde kann direkt auf uns zu. Dabei einige Kühe mit ihren Jungen. Ehe wir uns versahen, waren wir regelrecht eingekreist von Minimum 20 Tieren. Als es bei einem davon nicht bei der Drohgebärde blieb, von wegen erst mit dem Rüssel schnüffeln und dann Ohren aufstellen, war es uns und der Fahrerin schon nicht ganz einerlei. Der Kerl rannte auf uns zu. Wir – Gang rein und nichts wie weg. Es dauerte lange, bis der Elefant mit breit aufgestellten Ohren endlich aufgab und dem Jeep nicht mehr folgen konnte.
Es ging zurück nach Hoidspruit um den Mietwagen wieder abzugeben. Da bei den beiden restlichen Camps der Transfer inklusive war, brauchten wir diesen nicht mehr. Das große Gebiet des Kapama Game Reserves liegt unmittelbar am Airport von Hoidspruit und bietet 4 Übernachtungsmöglichkeiten. Wir hatten in der Kapama River Lodge eingecheckt. Das Zimmer war sehr klein, hatte aber eine halbe Etage höher noch 2 weitere Betten. Auch hier war es üblich, gemeinsam mit den Rangern zu Abend zu essen. Die Speisen war hervorragen. Sowohl zum Frühstück, als auch zum Abendessen, stand ein üppiges Buffet zur Verfügung. Es fehlte an nichts. Das Camp hatte einen einladenden Pool, aber mit eisekaltem Wasser. Es blieb deshalb beim Sonnenbaden und Relaxen.
Unser Ranger war etwas muffelig, aber wenn man sich an ihn gewöhnt hatte, ging es schon. Hier gab es dafür kleine Löwen zu bestaunen und einen Leoparden, der einige Tage damit zubrachte, ein gerissenes Gnu zu verspeisen. Und es gab auch Nashörner. Leider hatten Wilderer 3 davon in einer Nacht getötet, sodass eine bestimmte Fläche systematisch von der Anti-Wilderer-Einheit aus der Luft abgesucht wurde. Seltsame Dinge ereigneten sich auf unserem Zimmer. Früh waren immer wieder Bonbons weg, eine Tüte mit Trockenmilch war aufgerissen und das Milchpulver auf dem Fußboden verstreut. Wir dachten an ein Buschbaby, das uns möglicherweise in der Nacht besucht hatte. Wie sich im letzten Camp, der Elandela Lodge heraustellte, waren es offensichtlich Mäuse. Ja, dort raschelte es nachts auch. Licht an und da lunst uns doch eine Maus aus ihren Kulleraugen an. Das freche Vieh hat uns den Schlaf geraubt. Endlich, nach einigen Fehlversuchen, hatte sie sich ins Bad geflüchtet und war in den Papierkorb gefallen. Mit einem Handtuch bewaffnet haben wir sie letztlich gefangen und vor die Tür gesetzt. Auf Elandela gibt es den kleinen Nashornbullen „Roccy“, der mit der Hand aufgezogen wurde. Roccy ist zahm und lässt sich durch den Maschendrahtzaun streicheln. Was heißt streicheln, eher auf die feste Lederhaut klatschen.

Aber als besondere Attraktion gibt es auf Elandela weiße Löwen. Richtig schöne Kerle, mit ganz hellem Fell und bläulichen Augen. Die Löwin ist besonders hell. Beim Nachwuchs allerdings ist das Fell schon etwas dunkler.
Afrika ist ein Traum. Die nächste Reise ist schon fix. Es geht 2014 mit einer kleinen Gruppe per Mietwagen durch Namibia.

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